Erholsamer Schlaf ist die halbe Miete, um mit den täglichen Herausforderungen fertig zu werden - wenn es mit der Nachtruhe nicht klappt, wird es auch mit allem anderen schwierig. Wird Stress zum ständigen Begleiter und fühlt man sich häufig überfordert und angespannt, führt das zu innerer Unruhe und Schlafproblemen. Erfahren Sie hier, wie Sie wieder zu mehr gesunder Ruhe finden können.
SYMPTOME
Kommen zu einem ohnehin stressigen Alltagsleben noch Dinge wie familiäre Sorgen oder Konflikte hinzu, setzt das oft einen kleinen Teufelskreis in Gang: innere Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen. Genau in solchen Situationen wären Schlaf und Erholung ja besonders wichtig, um Kraft zu tanken und mit genug Energie in den neuen tag zu starten. Und wer kennt das nicht: Endlich - nach einem vollgeladenen Tag wartet die wohlverdiente Nachtruhe im kuschlig weichen Bett. Doch man hat das Gefühl immer noch unter Strom zu stehen. Diese innere Unruhe führt häufig dazu, dass das Einschlafen schwerfällt und man sich unruhig hin und her wälzt, statt erholsam zu schlummern. Nicht selten entstehen so anhaltende Schlafschwierigkeiten - die die Gesamtsituation noch verschärfen.
Zur Ruhe kommen und entspannen - wenn buchstäblich die Hütte brennt? Wohl kaum. Auf Stress reagiert unser Körper ähnlich wie auf Gefahrensituationen: Er schüttet Adrenalin aus, um Energiereserven und vorhandene Ressourcen für den "Ernstfall" zu mobilisieren. Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Blutzucker steigen, während das Schmerzempfinden herabgesetzt wird - neben anderen für die aktuelle Situation unwichtige körperliche Funktionen, wie die Verdauung. Hält die Stresssituation länger an, kommt zusätzlich das Stresshormon Cortisol ins Spiel. Dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel beeinträchtigen nicht nur die körpereigene Abwehr, sondern können auch innere Unruhe und Schlafstörungen verursachen.
Leidet man nur gelegentlich unter Problemen beim Ein- oder Durchschlafen, ist das noch kein Grund zur Sorge - dass kennt so gut wie jeder und wird normalerweise gut weggesteckt. Treten die Schlafbeschwerden jedoch regelmäßig über einen Zeitraum von mehr als einem Monat auf, muss von einer krankhaften Schlafstörung (Insomnie) ausgegangen werden. Dabei ist nicht allein die Dauer, sondern auch die Qualität des Schlafes entscheidend. Folgende Szenarien weisen auf eine Schlafstörung hin:
Körperlich können sich Schlafprobleme durch einen beschleunigten Plus oder erhöhten Blutdruck äußern. Halten diese Symptome über einen längeren Zeitraum an, kann das schwere Folgen für den ganzen Körper haben.
Ausreichend und guter Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Dementsprechend haben anhaltende Schlafprobleme Folgen: Sie schwächen das Immunsystem - Erkältungen und andere Infektionen treten häufiger auf. Darüber hinaus können langfristig bestehende Schlafstörungen zu Kopfschmerzen, Magenproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Depressionen führen.
Ursachen
Innere Unruhe empfindet jeder anders - sie hängt stark von der eigenen Persönlichkeit und der Einstellung gegenüber herausfordernden Situationen ab. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen.
In Deutschland fühlt sich fast jeder Zweite (47%) durch die Arbeit gestresst. Das geht aus einer Umfrage der Techniker Krankenkasse hervor. Oft ist der Stress aber auch "hausgemacht". So gaben viele der Befragten an, aufgrund von hohen Ansprüchen an sich selbst (46%), zu vielen Terminen und Verpflichtungen in der Freizeit (24%) oder der ständigen Erreichbarkeit (25%) gestresst zu sein.
Wer tagsüber ständig unter Strom steht, schläft nachts meist auch schlechter. Aber auch äußere Faktoren, die den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Takt bringen, kommen als Schlafräuber infrage. Die sogenannte „innere Uhr“ synchronisiert physiologische und biochemische Prozesse im Körper mit externen Taktgebern wie dem Tageslicht. Schichtarbeit, Jet-Lag oder Zeitumstellungen können dieses harmonische Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht bringen.
Weitere schlafstörende Einflüsse sind Lärm, zu schweres Abendessen, Alkohol und Koffein. Zudem können Schlafstörungen auch von Erkrankungen der Schilddrüse, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schmerzen oder Depressionen herrühren.
Lösungen
"Hoffentlich kann ich heute gut einschlafen" - schon dieser Gedanke ist oft Gift dafür. Hier haben wir ein paar Tipps und Anregungen für besseres Einschlafen zusammengestellt. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut und womit Sie sich wohlfühlen.
Regelmäßige Bewegung bzw. Sport gehören ebenso in einen gesunden Alltag wie Verschnaufpausen und ausreichend Erholung. Eine amerikanische Studie kam zu dem Ergebnis: Wer sich mindestens 150 Minuten pro Woche bewegt, schläft besser.
Bei Schlafproblemen können unter anderem Entspannung- und Achtsamkeitsübungen, Yoga, autogenes Training und Mediation hilfreich sein. Sie verringern körperliche Anspannung und unterbrechen den Gedankenfluss, der Sie vom Schlafen abhält.
Schaffen Sie sich Ihre ganz eigenen Einschlaf-Rituale - selbst, wenn das nur heißt, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen. Kleine Rituale helfen vielen Menschen abzuschalten und so leichter ins Schlummerland zu kommen.
Schlafstörungen sind ein ernst zu nehmendes Problem. Wer länger als einen Monat oder mehrmals pro Woche über einen längeren Zeitraum unter Ein- oder Durchschlafstörungen leidet, sollte unbedingt einen Arzt um Rat fragen. Dieser wird zunächst versuchen, durch gezielte Fragen die Ursachen für die Schlafstörungen zu ergründen. Unter Umständen ist auch die Überprüfung des Schlafrhythmus in einem Schlaflabor nötig.